Luftaufnahme Göllheim, im Hintergrund der Donnersberg

Kommunale Wärmeplanung

Einblick in die kommunale Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung setzt sich aus drei Dimensionen zusammen:

Strategischer Prozess der zukünftigen Wärmeversorgung, vergleichbar mit einem Flächennutzungsplan

Umfangreicher Bericht, der den Weg zur Treibhausgas-neutralität im Wärmesektor anhand von festgelegten Maßnahmen aufzeigt

Transformation der aktuellen Wärmeversorgung zu einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung

Was ist die kommunale Wärmeplanung?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Prozess, der die zukünftige Wärmeversorgung innerhalb einer Kommune beschreibt. In diesem Rahmen wird ein kommunaler Wärmeplan erstellt – ein Handlungsleitfaden für die Umstellung von fossilen auf regenerative Heizsysteme und Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Wärmesektor.

Das Hauptziel der Wärmeplanung ist es, fossile Brennstoffe durch umweltfreundliche Alternativen wie Geothermie, Solarthermie, Biomasse oder Abwärmenutzung zu ersetzen und gleichzeitig den Energieverbrauch insgesamt zu senken. Kommunen schaffen so nicht nur die Grundlage für eine nachhaltige Wärmeversorgung, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele und zur Steigerung der Lebensqualität vor Ort.

Phasen der kommunalen Wärmeplanung:

  • Bestandsanalyse

    Die bestehende Versorgungsstruktur wird erfasst und alle Gebäude nach ihren Typen, ihrer Baustruktur sowie ihrem Wärmeverbrauch (für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme) kartiert. Auf dieser Grundlage werden die daraus resultierende Treibhausgasemissionen berechnet, um gezielte Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen in der VG zu entwickeln.

    Datenerhebung und -erfassung: Zunächst werden alle relevanten Daten zur Wärmeversorgung gesammelt, wie Energieverbrauch, Heizsysteme und Infrastruktur.

    Datenvalidierung und -ergänzung: Die erfassten Daten werden auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft und bei Bedarf ergänzt.

    Erstellung einer Wärme-, Energie- und Treibhausgasbilanz nach BISKO: Eine umfassende Bilanz wird erstellt, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen der Gemeinde zu bewerten und zu analysieren.

    Kartografische Darstellung in einem GIS-System: Die Daten werden digital kartografisch erfasst, um die Wärmeversorgung und -infrastruktur visuell darzustellen und eine gezielte Analyse zu ermöglichen.

  • Potenzialanalyse

    In der VG Göllheim werden gemeinsam sämtliche Potenziale zur umweltfreundlichen Wärmeerzeugung und zur Senkung des Wärmebedarfs analysiert. Dabei wird auch geprüft, wie bereits vorhandene Wärmequellen und unvermeidbare Abwärme effizient genutzt werden können, um die Wärmeversorgung in der VG nachhaltig zu gestalten. Potenziale finden sich unter anderem im Bereich der Stromerzeugung durch Photovoltaik und Windenergie sowie im Wärmebereich durch innovative Lösungen wie Nah- und Fernwärmenetze oder den Einsatz von Wärmepumpen.

    Energieeinsparpotenziale: Es werden Möglichkeiten zur Reduzierung des Wärmeverbrauchs durch effizientere Heizsysteme, bessere Dämmung und optimierte Betriebsführung aufgezeigt.

    Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme: Es werden Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien (wie Solarthermie oder Wärmepumpen) und Abwärmequellen (z. B. Industrieabwärme) analysiert.

    Diese Schritte helfen, den Energieverbrauch zu senken und nachhaltige Energien zu integrieren.

  • Zielszenarienentwicklung 

    Anknüpfend an die Bestands- und Potenzialanalyse erfolgt gemeinsam mit der Steuerungsgruppe und dem Lenkungskreis der VG Göllheim die Festlegung von Transformationszielen. Diese Ziele berücksichtigen die zukünftige Entwicklung des Wärmebedarfs und die geplante Versorgungsstruktur und sollen sicherstellen, dass der Wärmebedarf nachhaltig gedeckt wird. So kann eine umweltfreundliche, effiziente Wärmeversorgung für die kommenden Jahre entstehen.

  • Maßnahmenkatalog

    Die letzte Phase umfasst die Entwicklung eines strategischen Maßnahmenkatalogs, um das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu erreichen. Dabei handelt es sich um einen langfristigen Prozess der kommunalen Wärmeplanung, bei dem alle relevanten Akteure vor Ort aktiv einbezogen werden. Die festgelegten Maßnahmen werden kontinuierlich auf ihre Umsetzbarkeit und Wirksamkeit überprüft, um sicherzustellen, dass wir flexibel auf Veränderungen reagieren und die bestmöglichen Lösungen für unsere VG finden.



Kommunale Wärmeplanung VG Göllheim

Ende Januar 2025 startete die kommunale Wärmeplanung für die Verbandsgemeinde Göllheim. Nach einem erfolgreichen Ausschreibungsverfahren erhielt das Unternehmen EWR Climate Connection GmbH den Zuschlag und wird die Planung federführend umsetzen. Die Ergebnisse der umfassenden Analyse und Planung sollen bis spätestens Dezember 2025 vorliegen.

Über verschiedene Formate erhalten die Bürgerinnen und Bürger der VG Göllheim regelmäßig Aufklärung zu den Gestaltungsmöglichkeiten zur Umsetzung einer klimaneutralen Wärmeversorgung in privaten Haushalten.


Das Vorhaben „KSI: Wärmeplanung der Verbandsgemeinde Göllheim“ wird zu 100 % aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Förderkennzeichen: 67K29173; 
Laufzeit: 01.01.2025 - 31.12.2025

Weitere Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative unter: 
 www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

 

Nationale Klimaschutzinitiative:

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.