Wartturm bei Albisheim

Wartturm bei Albisheim

Nordwestlich von Albisheim, hoch auf dem Rücken des Wingertsbergs, steht der Wartturm. Er wurde im Mittelalter errichtet, um zwei wichtige Handels- und Verkehrswege zu überwachen: die durch das Zellertal verlaufende Frankenstraße und die Heerstraße, die über Göllheim, Hungerberg und Osterberg in Richtung Rhein führte.

Wartturm Albisheim
Wartturm Albisheim


Der Wartturm von Albisheim ist ein Rundturm, er ist 10 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 3 Metern. Er ist aus Bruchkalkstein erbaut und schließt oben mit einem weiß verputzten Zinnenkranz ab. Dahinter verbirgt sich eine Plattform, die einen weiten Ausblick ermöglicht. Der Wartturm wurde 1551 erstmals urkundlich erwähnt. Er war ein Wehrbau – nicht nur für Albisheim als Marktflecken und festen Ort. Wahrscheinlich stand er auch mit anderen Wehrtürmen in Sichtkontakt, als Teil eines Beobachtungs- und Frühwarnsystems. Ähnliche Türme sind auf dem Schillerhain bei Kirchheimbolanden oder auf dem Wartberg bei Alzey erhalten. Sie konnten einander Signale übermitteln und vor Feinden warnen. Das war über Rauch- und Feuerzeichen möglich, aber auch über optische Marken wie farbige Scheiben aus Weidengeflecht oder indem ein Korb oder Kessel hochgezogen wurde. So konnten die Bewohner der Ortschaften rechtzeitig alarmiert werden, ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. 

Im Laufe der Jahrhunderte war der Albisheimer Wartturm immer wieder Wetter- und Kriegsschäden ausgesetzt. Im 19. Jahrhundert sorgten die Albisheimer für eine umfangreiche Sanierung. Im Jahre 1862 wurde der erfolgreiche Abschluss gefeiert. Und damit war auch die Tradition des Wartturmfestes begründet. Im Jahr 1977 setzte Blitzschlag dem Turm abermals stark an. Die Albisheimer packten wieder hilfreich zu. Seit vielen Jahren hat die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde die Patenschaft für den Wartturm übernommen. Ganzjährig erreichbar ist die Turmanlage über den Nibelungenwanderweg von Albisheim (gelbes Quadrat) und vom Wanderparkplatz an der B47